Hier kann jetzt angelegt werden
Sportbootverein Fuldatal lädt für Samstag zur Feier nach Wilhelmshausen ein
Fuldatal – Man muss schon ein bisschen „positiv bekloppt sein“, wie Tore Florin es formuliert, um so ein Projekt ohne gewachsene Vereinsstruktur und ohne jegliche Erfahrung in Angriff zu nehmen. Florin grinst, als er das sagt, und er hat gut lachen, denn trotz aller Unkenrufe und Pessimisten, die das Projekt schon von vornherein zum Scheitern verurteilt sahen, wird am Samstag am Fuldaufer in Wilhelmshausen der sogenannte „Fuldata-ler Hafen“ eingeweiht.
Zum ersten Mal werden in diesem Bereich der Fulda nun Boote anlegen können. Denn bisher gab es zwischen der Kragenhofer Brücke bei Spiekershausen bis zur Schleuse in Wilhelmshausen keinen einzigen Bootssteg auf hessischer Seite. Dank der Arbeit des Sportbootvereins (SBV) Fuldatal gibt es dort nun zehn Stege mit 20 Liegeplätzen. Die Mehrzahl der Stege sollen dauerhaft von Mitgliedern des Vereins belegt werden, erklärt Florin, Vorsitzen-der des SBV. Zwei Stege sollen für Gäste zur Verfügung stehen, aber auch von Einsatzkräften wie zum Beispiel der Feuerwehr und der Wasserschutzpolizei genutzt werden können.
Der Bau der Anlage hat gut fünf Monate gedauert, Ende Februar ging es los, im März wurden die Betonierungen der Fundamente vorbereitet, im Mai wurden die ersten Stege ins Wasser gelassen, im Juli die Zaunanlage installiert und der Zuweg vom Radweg zum Steg gebaut – alles in Eigenregie der 32 Mitglieder des Vereins und mithilfe von Gerätschaften und Arbeitskraft der Garten- und Landschaftsbaufirma des Vorsitzenden Florin. Der Ausbau hat insgesamt 35 000 Euro gekostet, finanziert durch einen Kredit, Spenden und Mitgliedsbeiträge.
Das Projekt sei ein stetes Auf und Ab gewesen, erzählt Florin, mit vielen kleinen Bausteinen, großen Enttäuschungen, aber auch vielen Menschen, die sie unterstützt hätten. Alleine das Genehmi-gungsverfahren habe ein Jahr gedauert. „Dass wir jetzt Einweihung feiern können ist ei-ne Bestätigung für alle Mitglieder, die mitgearbeitet haben und daran geglaubt haben.“Mit der Fertigstellung der Anlage kann der Verein nun viele andere Dinge angehen, die bisher nicht möglich waren, zum Beispiel die Jugendarbeit oder die Ausbildung am Boot. Denn ohne Boote im Wasser wäre all das nicht möglich. Nach der großen Feier am Samstag will Florin dann erst einmal nur eins: „Boot fahren und genießen.“
Kosten trägt Verein
In Wilhelmshausen wird gerade kräftig investiert, um die Attraktivität des Fuldaufers zu steigern. Die von der Gemeinde Fuldatal geplante Umgestaltung der Uferpromenade und der damit verbundene Ausbau des Rad-wegs R 1 (wir berichteten) haben jedoch nichts mit dem Bau der Wilhelmshäuser Steganlage in Höhe der Universität Göttingen zu tun. Die Kosten für den Ausbau des Stegs trägt der Sportbootverein Fuldatal selbst.
Der Streifen zwischen dem Radweg und dem Ufer gehört der Gemeinde Fuldatal. Deshalb hat der Verein eine Nutzungsvereinbarung mit der Gemeinde getroffen. Für die Pflege und den Unterhalt der Steganlage ist der Verein verantwortlich. Wie jeder andere Verein in Fuldatal kann auch der SBV einen Antrag auf Zuschuss bei der Gemein-de stellen.
Dieser Artikel stammt von der HNA, Amira El Ahl, veröffentlicht am 07.08.2019